Freitag, 27. April 2012

Unterwegs auf dem Jangtse


Der längste Fluss in China (und immerhin der drittlängste Fluss der Welt) ist der Jangtse, der aber in China ganz verschiedene Namen hat und im allgemeinen nur Chang Jiang (also Langer Fluss) genannt wird.
Meine kleine Schiffsreise führte mich von der Megacity Chongqing in die Kleinstadt Yichang. Der Begriff „Kleinstadt“ bedeutet dabei, dass diese Stadt nur eine Million Einwohner hat. 40 Kilometer westlich von Yichang befindet sich der bekannte Drei-Schluchten-Staudamm, über dessen Bau auch in Deutschland viel berichtet worden ist. Das gigantische Bauprojekt ist auch noch immer nicht ganz abgeschlossen, denn zur Zeit arbeiten deutsch-chinesische Firmen noch an einem riesigen Fahrstuhl für Schiffe. Dabei gibt es, wie die Chinesen berichten, noch allerlei technische Probleme zu bewältigen.
Unser Schiff musste die etwa 100 Höhenmeter in einer fünfstufigen Schleusenanlage überwinden, was etwa vier Stunden dauerte und in der Nacht erfolgte (siehe Foto). 
 

Chinesische Touristenführer berichten heutzutage ausgiebig über die unvorstellbaren Umsiedlungsaktionen (von denen 1,5 Millionen Menschen in 13 Städten und tausenden von Dörfern betroffen waren). Dabei wird auch ganz offen über die Korruption und die Unzulänglichkeiten dieser Aktionen gesprochen. Das Projekt ist sehr umstritten.
Wenngleich der Wasserspiegel durch den Staudamm um über 100 Meter gehoben worden ist, ist eine Durchfahrt durch die drei Schluchten noch immer ein Erlebnis. Außerdem gibt es an beiden Seiten des Jangtse viele kulturhistorisch bedeutende Stätten, die sehr interessant sind. Ich habe zum Beispiel die Geisterstadt Fengdu und die Stadt des weißen Kaisers (siehe Foto) besucht, in der auch die bedeutendsten Dichter Chinas (Li Bai und Du Fu) gelebt haben. 

Keine Kommentare: