Der
längste Fluss in China (und immerhin der drittlängste Fluss der
Welt) ist der Jangtse, der aber in China ganz verschiedene Namen hat
und im allgemeinen nur Chang
Jiang (also
Langer Fluss)
genannt wird.
Meine
kleine Schiffsreise führte mich von der Megacity Chongqing in die
Kleinstadt Yichang. Der Begriff „Kleinstadt“ bedeutet dabei, dass
diese Stadt nur eine Million Einwohner hat. 40 Kilometer westlich von
Yichang befindet sich der bekannte Drei-Schluchten-Staudamm,
über dessen Bau auch in Deutschland viel berichtet worden ist. Das
gigantische Bauprojekt ist auch noch immer nicht ganz abgeschlossen,
denn zur Zeit arbeiten deutsch-chinesische Firmen noch an einem
riesigen Fahrstuhl für Schiffe. Dabei gibt es, wie die Chinesen
berichten, noch allerlei technische Probleme zu bewältigen.
Unser
Schiff musste die etwa 100 Höhenmeter in einer fünfstufigen
Schleusenanlage überwinden, was etwa vier Stunden dauerte und in der
Nacht erfolgte (siehe Foto).
Chinesische
Touristenführer berichten heutzutage ausgiebig über die
unvorstellbaren Umsiedlungsaktionen (von denen 1,5 Millionen Menschen
in 13 Städten und tausenden von Dörfern betroffen waren). Dabei
wird auch ganz offen über die Korruption und die Unzulänglichkeiten
dieser Aktionen gesprochen. Das Projekt ist sehr umstritten.
Wenngleich
der Wasserspiegel durch den Staudamm um über 100 Meter gehoben
worden ist, ist eine Durchfahrt durch die drei Schluchten noch immer
ein Erlebnis. Außerdem gibt es an beiden Seiten des Jangtse viele
kulturhistorisch bedeutende Stätten, die sehr interessant sind. Ich
habe zum Beispiel die Geisterstadt Fengdu und die Stadt
des weißen Kaisers
(siehe Foto) besucht, in der auch die bedeutendsten Dichter Chinas
(Li Bai und Du Fu) gelebt haben.