Zwei
Jahre in China gehen nun zu Ende und ich bereite mich schon auf meine
Heimreise vor: knapp 60 Kilogramm Gepäck, schmutzige Wäsche, jede
Menge Bücher und ein paar Abschiedsgeschenke. Mein Fahrrad, die
Heizung (für die kalten Wintertage) und meine Tafel, auf der ich
Chinesische gelernt habe, sind schon samt und sonders verschenkt. Es
bleibt mir an dieser Stelle auch nur noch die Anmerkung, dass ich die
Chinesisch-Prüfung am Ende tatsächlich bestanden habe und mir in
den kommenden Tagen die entsprechende Urkunde ausgehändigt wird.
Doch
zuletzt wollte ich noch einmal an den westlichsten Punkt Chinas: Nach
Kashgar, an den Karakul-See – danach kommen schon Pakistan und
Afghanistan. Nach einem achtstündigen Flug bin ich in der Provinz
Xinjiang eingetroffen und es war im Grunde genommen schon nicht mehr
China, sondern die Steppe Zentralasiens, der Orient, der Islam …
Während der Reiseführer behauptet, in Kashgar würden etwa 25%
Chinesen leben, kann ich diese Zahl und das Wort „leben“ aus
eigener Anschauung nicht bestätigen: Die Stadt ist fest in der Hand
der Uiguren (zumindest im Alltagsgeschehen), Chinesen, die in Kashgar
„leben“ sind aus anderen Provinzen abkommandiert und erwarten
nichts sehnlicher als ihre Rückkehr in ihre Heimatprovinzen. Es ist
eine abenteuerliche und fremde Stadt. Chinesisch ist hier schon eine
Fremdsprache.
Es
war mir nicht möglich mit einem Taxi Richtung Pakistan zu fahren, da
die einheimischen Taxifahrer keine Erlaubnis haben zu einer solchen
Fahrt und deswegen musste ich mich zum Schluss noch einmal einer
chinesischen Reisegruppe mit Ziel Karakul-See anschließen. Der
Karakorum-Highway ist aber wirklich einzigartig und alle
Anstrengungen wert. Und es sollen die letzten Bilder aus China sein!
Tschüss!!