Dienstag, 19. Juni 2012

Letzte Reise in Cina


Zwei Jahre in China gehen nun zu Ende und ich bereite mich schon auf meine Heimreise vor: knapp 60 Kilogramm Gepäck, schmutzige Wäsche, jede Menge Bücher und ein paar Abschiedsgeschenke. Mein Fahrrad, die Heizung (für die kalten Wintertage) und meine Tafel, auf der ich Chinesische gelernt habe, sind schon samt und sonders verschenkt. Es bleibt mir an dieser Stelle auch nur noch die Anmerkung, dass ich die Chinesisch-Prüfung am Ende tatsächlich bestanden habe und mir in den kommenden Tagen die entsprechende Urkunde ausgehändigt wird.
Doch zuletzt wollte ich noch einmal an den westlichsten Punkt Chinas: Nach Kashgar, an den Karakul-See – danach kommen schon Pakistan und Afghanistan. Nach einem achtstündigen Flug bin ich in der Provinz Xinjiang eingetroffen und es war im Grunde genommen schon nicht mehr China, sondern die Steppe Zentralasiens, der Orient, der Islam … Während der Reiseführer behauptet, in Kashgar würden etwa 25% Chinesen leben, kann ich diese Zahl und das Wort „leben“ aus eigener Anschauung nicht bestätigen: Die Stadt ist fest in der Hand der Uiguren (zumindest im Alltagsgeschehen), Chinesen, die in Kashgar „leben“ sind aus anderen Provinzen abkommandiert und erwarten nichts sehnlicher als ihre Rückkehr in ihre Heimatprovinzen. Es ist eine abenteuerliche und fremde Stadt. Chinesisch ist hier schon eine Fremdsprache.
Es war mir nicht möglich mit einem Taxi Richtung Pakistan zu fahren, da die einheimischen Taxifahrer keine Erlaubnis haben zu einer solchen Fahrt und deswegen musste ich mich zum Schluss noch einmal einer chinesischen Reisegruppe mit Ziel Karakul-See anschließen. Der Karakorum-Highway ist aber wirklich einzigartig und alle Anstrengungen wert. Und es sollen die letzten Bilder aus China sein! Tschüss!!