Donnerstag, 15. März 2012

Stippvisite in Taiwan


Die letzten Wochen war es ungewöhnlich kalt und regnerisch in Shanghai. Alle Chinesen, die ich kenne, klagen bereits über dieses Wetter. Ich dachte, diesen Verhältnissen einmal für ein paar Tage zu entfliehen und bin ins benachbarte Taiwan geflogen. Die Insel liegt nur knapp zwei Flugstunden von Shanghai entfernt und kann von Deutschen ohne Visum besucht werden. Wenngleich es dort schon bedeutend wärmer und angenehmer war – tatsächlich liefen einige Touristen schon mit kurzen Hosen umher, was freilich übertrieben war – bin ich dem Regen doch nicht wirklich entgangen.
Die quittegelben Taxis in der Hauptstadt Taipei sind moderner und wesentlich komfortabler als die meisten chinesischen Taxis. Die Fahrweise ist auch zivilisierter. Dafür sind die Preise natürlich etwas höher. Die Stadt selbst wirkte auf mich weniger modern und unordentlicher als Shanghai. Dennoch ist sie landschaftlich sehr schön gelegen. Die U-Bahn ist gut ausgebaut und mit einer Tageskarte kommt man gut und günstig voran.


Ich habe die hauptsächlichen Touristenattraktionen besucht, als da wären: das Nationalmuseum (in dem viele Gegenstände aus der Verbotenen Stadt gezeigt werden), der Longshan-Tempel und das berühmte Hochhaus 101, das mit seinen 508 Metern bis 2004 als das höchste Gebäude der Welt galt.
Nun bin ich wieder zurück in Shanghai und die Sonne scheint, alle hoffen auf den Frühling. Warten wir mal ab.

Donnerstag, 8. März 2012

Jugend debattiert in China


Jugend debattiert in China“ so heißt ein Debattenwettbewerb (in deutscher Sprache), der seit diesem Jahr in ganz China stattfindet und der nach dem Modell von „Jugend debattiert“ (aus Deutschland) veranstaltet wird. Die Regionalentscheide fanden in Chengdu, Taiyuan und Shanghai statt.
Der Regionalentscheid Shanghai fand letzten Freitag an meiner Schule statt. Dabei debattierten acht Schüler aus den Fremdsprachenschulen von Shanghai und Nanjing miteinander und kämpften um den Einzug in das Finale in Beijing. Es wurden folgende Themen kontrovers debattiert:
  1. Sollen autofreie Städte in China geschaffen werden?
  2.  Soll jeder Schüler einer Fremdsprachenschule ein Auslandssemester absolvieren?
Der Meinungsstreit wurde auf sprachlich und inhaltlich recht hohem Niveau ausgefochten und es herrschte eine spannende aber auch vergnügliche Wettbewerbsatmosphäre. Jeder Schüler musste zwei Mal debattierten: einmal auf der Pro- und einmal auf der Kontraseite. Solche Treffen von verschiedenen Fremdsprachenschulen in China dienen natürlich immer auch dem Austausch zwischen Kollegen und den Schülern.
Das zweite Foto zeigt die vier Gewinner des Regionalfinales von Shanghai (Stefanie, Alwine, Peter, dazwischen die Schulleiterin Frau Zhang und Thomas v. l. n. r.). Peter und Thomas kommen aus meiner Schule und haben den ersten bzw. dritten Platz belegt. Beide werden Anfang Mai nach Beijing fahren und dort in der Endrunde des Debattenwettbewerbes auftreten. Schauen wir mal, wie es dann ausgeht!