Die letzten Wochen war es ungewöhnlich kalt und regnerisch in Shanghai. Alle Chinesen, die ich kenne, klagen bereits über dieses Wetter. Ich dachte, diesen Verhältnissen einmal für ein paar Tage zu entfliehen und bin ins benachbarte Taiwan geflogen. Die Insel liegt nur knapp zwei Flugstunden von Shanghai entfernt und kann von Deutschen ohne Visum besucht werden. Wenngleich es dort schon bedeutend wärmer und angenehmer war – tatsächlich liefen einige Touristen schon mit kurzen Hosen umher, was freilich übertrieben war – bin ich dem Regen doch nicht wirklich entgangen.
Die quittegelben Taxis in der Hauptstadt Taipei sind moderner und wesentlich komfortabler als die meisten chinesischen Taxis. Die Fahrweise ist auch zivilisierter. Dafür sind die Preise natürlich etwas höher. Die Stadt selbst wirkte auf mich weniger modern und unordentlicher als Shanghai. Dennoch ist sie landschaftlich sehr schön gelegen. Die U-Bahn ist gut ausgebaut und mit einer Tageskarte kommt man gut und günstig voran.
Ich habe die hauptsächlichen Touristenattraktionen besucht, als da wären: das Nationalmuseum (in dem viele Gegenstände aus der Verbotenen Stadt gezeigt werden), der Longshan-Tempel und das berühmte Hochhaus 101, das mit seinen 508 Metern bis 2004 als das höchste Gebäude der Welt galt.
Nun bin ich wieder zurück in Shanghai und die Sonne scheint, alle hoffen auf den Frühling. Warten wir mal ab.